Das Zuchtziel

Authentische Araber rein ägyptischer Blutlinien

„Für mich sind die rein ägyptischen Araber die schönsten und die typvollsten Pferde, an deren Zucht und Erhaltung ich einen Beitrag leisten möchte“ sagte Inge Friedmann in einem Interview. Damit war das Zuchtziel klar definiert. Was fasziniert viele Züchter in aller Welt an den ägyptischen Blutlinien?

Cynthia Culbertson aus den USA schrieb dazu: “Von allen Blutlinien arabischer Pferde in der Welt, scheinen gerade rein ägyptische Araber die Züchter anzusprechen, die einen besonderen Sinn für ihre Geschichte haben, die getragen wurde vom fließenden Fluss der Zeit. Sie sprechen Menschen aus vielen Bereichen des Lebens an, aber die meisten von ihnen, die die Leidenschaft für ägyptische Araber teilen, sind auch Liebhaber von Kunst und Kultur und verfügen über ein anspruchsvolles Auge für Harmonie und klassische Schönheit.”

Arabische Pferde wurden von den Beduinenstämmen der arabischen Halbinsel nach einem religiös motivierten „Reinheitsgebot“ gezogen, das auch geografisch bedingt war, denn die Ursprungszucht der Beduinen fand in der Weite und Einsamkeit des arabischen Hochlandes, dem NEJD statt. Ihre Pferde mussten ASALAH oder ASIL (rein oder authentisch) sein. Jeder Beduinenstamm gab seinen Pferden zusätzlich zu ihrem Namen einen „Familienname“ den RASAN ( strain). So entstanden die berühmten Familiennamen Kuhaylan, Dahman, Obayan, Siglawy, Hadbahn Enzahi und viele Untergruppen, bedingt durch die Wanderschaften der Nomaden und ihre verschiedenen Stämme, angefangen im Jemen, dem Süden der arabischen Halbinsel bis hoch in den nord-östlichen Teil Arabiens, Syrien, Mesopotamien Irak und sogar Khusesthan im Iran, wo man auf eine eigene arabische Pferdezucht verweisen kann.

Die Ägyptischen Paschas drangen im 19 Jh. auf ihren Feldzügen bis tief nach Saudi Arabian ein. Ihre beliebteste Kriegsbeute waren die hervorragenden arabischen Pferde der Beduinen. Sie wurden nach Ägypten geritten, wo sie ab Mitte des 18 Jh. in den Palästen der Ägyptischen Herrscher lebten. Allen voran Mohammed Ali der Große, Ibrahim Pasha und der berühmteste „Sammler“ arabischer Pferde, der ägyptische König Abbas Pasha I. Er war ein großer Kenner der Beduinenzucht und seine Kollektion arabischer Pferde sollte Geschichte machen.

In seinem berühmten Werk, Das Abba Pasha Manuskript sind die Stammpferde der Ägypterzucht und ihre Herkunft festgehalten. 1908 wurden sie die Säulen der neu gegründeten RAS (Royal Agricultural Society), die nach dem Zusammenbruch des Königreichs in Ägypten mit den Pferden von König Faruk aus dem Gestüt Inshass zusammen gelegt wurden und 1952 die EAO (Egyptian Agricultural Organisation) begründeten. Alle ägyptischen Pferde von heute kommen in ihrem Ursprung aus dieser rein ägyptischen Linienzucht und die EAO im Staatsgestüt El Zahraa in Kairo führt bis heute ein geschlossenes Stutbuch dieser Pferde, zur Erhaltung des Gen-Pools. Sie sind bis heute der Grundstock eines weltweiten Züchternetzwerk, dem sich auch die Friedmanns durch ihr Gestüt rein ägyptischer Araber mit großem internationalen Erfolg zugehörig fühlen. Doch die Zucht rein ägyptischer Araber ist eine „Linienzucht“, quasi eine „Rasse innerhalb der arabischen Pferderasse“ (Forbis), und es werden nicht nur hohe Ansprüche an die Zuchttiere gestellt, sondern gleichermaßen auch an das Pedigree der Pferde.

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